Alexandriner


Kennzeichen des Alexandriners
Jambischer Reimvers aus 12 Silben bei männlichem Versschluss und 13 bei weiblichem (unbetontem) Versschluss. Eine feste Zäsur (ein Einschnitt) nach der sechsten Silbe teilt die Verse in zwei Halbzeilen auf. Dadurch ist der Alexandrinervers gut geeignet zur Aufnahme von These und Antithese und für Parallelismen. Wird paarig gereimt, spricht man vom heroischen Reim, reimt man dagegen über Kreuz, ist es ein elegischer Reim.

Renate Golpon

Die Sonette aus sechshebigen jambischen Versen auf dieser Webseite ergänzen meine Sonette auf den Seiten von www.omnipoesie.de/sonett.htm, Dort finden Sie erstaunlich viele Variationen der Gedichtform Sonett mit dem (üblichen) fünfhebigen jambischen Versschema, gegliedert nach Dichter- und Sachsprache. Aber auch weniger ernsthafte Sonette, wie Spaßsonette, Sudelsonette oder Schüttelreimsonette, sind dort vertreten.

Das Meer – auch aus kindlicher Sicht

Mal wiegt es sich ganz sanft – mal wogen wild die Wellen.
Das Meer, es singt sein Lied – mal lauter und mal leise,
ein Lied von Ewigkeit – gespielt auf seine Weise,
mal rau, wie hier in Husum – mal sanft auf den Seychellen.

Auf Wellen wild zu reiten – auf ihnen vorwärts schnellen …
Was Jungen große Lust – bewundern können 's Greise.
Das Kind, es spielt am Strand, malt mit dem Stöckchen Kreise.
Es mag den warmen Sand, die Kiesel, die ganz hellen.

Es weiß noch nicht, dass Meer – auch diesen Sand verschlingt,
dass draußen auf dem Meer ein Mensch ums Leben ringt …
Fürs kleine Kind versinkt das Meer am Horizont..

Fürs Kind, da ist das Meer an diesem Strand zu Ende.
Und nach dem Strand, dem Sand, kommt Grün mit viel Gelände.
Das Kind – es spielt und spielt – dieweil sich Mami sonnt …


Das Meer – es gibt und nimmt …

Es fasziniert uns stets – ob laut, ob still: das Meer!
Es nimmt und gibt und nimmt – seit Ewigkeiten schon
und zeigt uns Menschen oft: Du bist nicht Schöpfers Kron!
Bei Sturm und Urgewalt – da ist der Kampf nicht fair.

Für manches Schiff am Kliff gibt 's keine Wiederkehr.
Titanic lastet schwer – ihr Luxus: blanker Hohn!
Gefräßig schluckt' das Meer gleich Vater, Mutter, Sohn …
löscht aus im Haus das Licht, macht traurig es und leer.

Das Meer, es singt sein Lied – ein Lied von Ewigkeit.
Es spült uns Bernstein an – Relikte alter Zeit.
Wir sammeln seinen Schatz, des Meeres Urzeitgold,

und essen seinen Fisch, den uns an Land gebracht
der Fischer in der Früh, gefangen in der Nacht.
Die Küste hat derweil – dem Meer Tribut gezollt …

 

 


Renate Golpon
Kleine Geschichte vom Rabauken Hubi
im Alexandriner-Versmaß 
 

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